Vortrag von Architekt Thomas Schmidt bei der 5. Fach- und Forschungskonferenz „Architektur & Medien“ der AKNW
„Tue Gutes und zeige es!“
Die Fachtagung „Architektur & Medien“, organisiert von der Architektenkammer NRW und der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, widmete sich am 12. September im DuMont-Medienhaus Köln der Frage, wie Architektur, insbesondere die Arbeit im Gebäudebestand und die Umbaukultur, medial vermittelt werden kann. Im Fokus stand die provokante These, dass die Umbaukultur weniger attraktiv sei als Neubauten – besonders für die Medien.
Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des Kölner Stadtanzeigers, widersprach dem gleich zu Beginn und betonte, dass auch Umbauten spannende Themen für die Medien seien, wenn sie gut erzählt werden. Stephan Hermsen, Leiter der Kulturredaktion der NRZ, unterstützte dies und hob hervor, dass besonders die Einbindung der Menschen in Umbauprozesse sowie Themen wie Klimawandel und Denkmalschutz großes mediales Potenzial haben.
Ein zentrales Element erfolgreicher Architekturvermittlung ist das Storytelling. Cornelia Wegerhoff, freie Journalistin beim WDR, erklärte, wie Radio durch den Einsatz von Geräuschen und Geschichten ein „Kino im Kopf“ entstehen lassen kann. Sie plädierte dafür, dass Baustellen nicht „gesäubert“, sondern in ihrer Lebendigkeit eingefangen werden sollten.
Architekt Thomas Schmidt (SSP AG) betonte die Wichtigkeit gezielter Kommunikationsarbeit. Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit, so Schmidt, setzt darauf, Emotionen zu wecken und eine Identifikation mit Projekten zu schaffen, egal ob bei großen oder kleinen Bauvorhaben.
Die Tagung zeigte klar auf, dass Umbauprojekte genauso spannend und medienwirksam sein können wie Neubauten – vorausgesetzt, sie werden durch emotionale Geschichten, konkrete Fakten und gezielte Kommunikationsstrategien begleitet.