Biodiversitätsförderung in der Architektur | Themenabend bei SSP
„Biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Architektur“ – unter dieser Maxime veranstaltete SSP im September einen Themenabend. In Anlehnung an das eigene Label GreytoGreen© stellte Herr Wollersheim (Architekt SSP) sein Privatprojekt „Insektenhotel für den KGV Emscherbruch“ in einem kurzen Impulsvortrag vor. Gefolgt von einem Vortrag des Geologen und Gastredners Volker Fockenberg, welcher den Schutz und Erhalt von Wildbienen hauptberuflich ausübt.
Teil 1 – Insektenhotel:
Das sozial-ökologische Projekt ist das Resultat aus einem dreijährigen intensiven Planungs- und Realisierungsprozess. Herr Wollersheim brachte die Aspekte ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit architektonisch zusammen und visualisierte diese in einem einheitlichen Entwurf, der in einer Allgemeinfläche des Kleingartenvereins Emscherbruch umgesetzt wurde. Das Insektenhotel wurde als Kombination aus Nistwand und Ort der Kommunikation für die Kleingärtner*innen entworfen und innerhalb der Kleingartenanlage, leicht erreichbar, verortet. Aktuell aufgehängte Nisthilfen dienen dabei zunächst der Erläuterung. Funktional geeignete Nisthilfen werden im kommenden Jahr errichtet. Der Nistwandausbau wird von Kindern des Theodor-Heuss-Gymnasiums aus Recklinghausen unterstützt und soll die pädagogische Aufklärungsarbeit unserer Folgegenerationen fördern. Aufgrund akuter Starkregenereignisse und massiver Flächenversiegelung, stellt das Regenwassermanagement ein für die Zukunft elementares Planungssoll dar. Die Umsetzung erfolgte im Projekt über die Aktivierung der Hochbeetzisternen, mit einem für Starkregenereignisse ausgelegten Retentionsvolumen von ca. 2,5 m³. So wird eine Selbstversorgung in den Sommermonaten gewährleistet und ein, aus hydrologischer Sicht, autarkes und klimaresilientes System erstellt.
Teil 2 – Gastvortrag:
Der Vortrag von Herrn Fockenberg umfasste die Vermittlung von Grundlagenwissen zu den verschiedenen Wildbienenarten, deren Lebensweise und wichtige Rolle im ökologischen Kreislauf sowie Möglichkeiten der anthropogenen Unterstützung. Mit gezieltem Einsatz von heimischen Pflanzen und korrekter Errichtung von Nisthilfen, kann ein großer Mehrwert für den Arterhalt von Wildbienen erzielt werden. Fehlervermeidung in unseren heutigen Freianlagenplanungen, artspezifische Bepflanzung, der Umgang mit bestimmten Bauteilen und viele Fragen aus der Belegschaft standen im Vordergrund.
Abschließend wurden biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der praktischen Umsetzung der Architektur und auch im privaten Bereich diskutiert. Die Inhalte wurden mit dem hauseigenen Label GreytoGreen© in Verbindung gesetzt und werden sich in Zukunft in den Freianlagen des eigenen Bürogebäudes wiederfinden.
Wir freuen uns auf die weitere Umsetzung!