Buch: Forschungszentrum BiK-F
Der Bauwelt war das Gebäude ein ganzes Heft wert. Ferdinand Kramers Pharmazeutisches Institut der Frankfurter Universität avancierte rasch zum weithin geschätzten Meisterwerk der Nachkriegsmoderne – und geriet später dennoch beinahe in Vergessenheit. Jahrzehntelange intensive Nutzung und versäumte Bauunterhaltungmachten eine Sanierung des Pharmazeutikums unumgänglich. Seit seiner umfassenden Erneuerung durch SSP steht der Betonskelettbau wieder überzeugend da: als Baudenkmal, als exemplarisches Beispiel einer gelungenen Umnutzung ebenso. Wo einst Studenten der Lebensmittelchemie und Pharmazie experimentierten, erforschen heute 160 Wissenschaftler die Wechselwirkungen von Klima und Biosphäre.
Das Buch zum BiK-Forschungszentrum – es erscheint in der renommierten Edition Axel Menges (Stuttgart/London) – stellt den rundum erneuerten Kramer-Bau aus dem Jahr 1957 und seine grundlegende Sanierung durch das Büro SchürmannSpannel in den Jahren 2009 bis 2013 eingehend vor. Die Transformation des Gebäudes vom Universitätsinstitut zum Forschungszentrum wird zudem in großformatigen Bildern dokumentiert. Ein Essay, der den Bildband einleitet, rückt aktuelle und vieldiskutierte Fragen der Umnutzung von Gebäuden der Nachkriegszeit in den Blick.
Der opulente Band wird in der inzwischen auf über 70 Bände angewachsenen Reihe Opus der Edition Axel Menges erscheinen; hier werden maßgebliche Bauten monographisch vorgestellt – Karl Friedrich Schinkels Charlottenhof und Römische Bäder in Potsdam etwa, ebenso Norman Fosters Commerzbank in Frankfurt am Main, Frank Gehrys Guggenheim-Museum in Bilbao oder Le Corbusiers Unité d’habitation in Marseille.