• Schule an der Ruhr

    Essen-Kettwig

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Schule an der Ruhr, Essen Kettwig

Schule an der Ruhr, Essen Kettwig

Bauherr

Stadt Essen

Ort

Mintarder Weg 43, 45219 Essen

Leistungen

Integrale Planung

  • Objektplanung
  • HLS und ELT
  • Tragwerksplanung
  • Bauphysik
  • Brandschutzplanung
  • Freianlagenplanung

Die Stadt Essen beabsichtigt an dem Standort Mintarder Weg 43 die Errichtung eines neuen Schulbaus sowie die einer Turnhalle. Das Baugrundstück liegt im Stadtteil Kettwig und befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Ruhr. Das Bauvorhaben dient primär der schulischen Nutzung als zweizügige Grundschule, die durch offene Ganztagsbereiche ergänzt wird. Zudem wird eine Einfachturnhalle geplant, die in erster Linie den schulischen Bedarf decken, aber auch durch Dritte genutzt werden soll.

Die Gebäudekubatur besteht mit einer Bruttogrundfläche von circa 5.500 m² aus vier Baukörpern, die durch Vorgaben aus dem Raumprogramm und der Schulbaurichtlinie definiert sind. Diese werden durch einen weiteren, zentralen Baukörper miteinander verbunden, wodurch sich eine gemeinsame Mitte bildet. Neben ihrer verbindenden Funktion finden sich hier auch für den Schulbau wesentliche Bereiche – wie das Forum, die Aula, die Bibliothek, das Selbstlernzentrum und das grüne Klassenzimmer – wieder. Auch die Erschließung des Gebäudeinneren findet über das Zentrum statt. Damit bietet der Entwurf verschiedene Aufenthalts- und Erholungsbereiche, die für ein modernes Schulgebäude obligatorisch sind und geht so mit den neuen pädagogischen Lernkonzepten einher.

Um ein harmonisches Ensemble aus Grundriss und Fassade zu erzielen, das sowohl die komplexe Geometrie in der Kubatur als auch die  verschiedenen Bereiche einfasst, ist bei der Fassadengestaltung ein homogenes Erscheinungsbild

wesentlich. Die geplante Fassade steht daher in Dialektik zu den „verdrehten“ Baukörpern und folgt dem Prinzip einer klar definierten Lochfassade, die in den Bereichen Selbstlernzentrum und Lernflure durch eine transparente Glasfassade ergänzt wird. Auch projektspezifische Anforderungen, welche durch die Anlehnung an den Passivhausstandard sowie den Maßnahmen gegen Hochwasser erfolgen, werden in der Fassadenplanung berücksichtigt. Dafür bedient sich der Entwurf des Prinzips des schweren Sockels, ausgebildet als Plateau, auf welchem die einzelnen Baukörper aufgesetzt werden und je nach Nutzungsart in ihrer Höhe variieren.

Das abgestimmte Raumprogramm wird ganz im Sinne der Essener Schulbauleitlinie in Lernlandschaften integriert. Des Weiteren ermöglicht die neue Schulbaurichtlinie die Innenräume nach modernen Ansprüchen zu formen. So entstehen den modernen Lernformen entsprechende Lernlandschaften, die eine möglichst große Bandbreite an individuellen Belangen berücksichtigen können. Themengebiete wie Inklusion, Integration, Digitalisierung, Ganztag, Schulsozialarbeit, Multifunktionalität für Lehrende, Elternbereich, Beratungsmöglichkeiten und der Einsatz moderner Arbeitsformen werden daher durch unseren Entwurf abgedeckt. Durch den Einsatz von Lernfluren, die sich gezielt aufweiten, besteht damit die Möglichkeit, den Schüler:innen und Lehrer:innen unterschiedliche und flexibel nutzbare Aufenthalts- und Erholungsorte zu bieten. Weitere Möglichkeiten, wie einsehbare Gruppenbereiche und

zusätzliche Sitznischen in Bereichen der Fenster, vervollständigen den Entwurf. In der gemeinsamen Mitte ist neben einem Luftraum, der eine Blickbeziehung zum Forum herstellt, auch die Schulbibliothek inklusive Rückzugs- und Lesemöglichkeiten angeordnet.

Für die Gebäudeteile sind jeweils extensive Dachbegrünungen vorgesehen. Somit wird eine Reduzierung von sommerlichen Kühllasten erzielt und gleichzeitig können die Dachflächen als Retentionsdach genutzt werden, um so Starkregenereignissen entgegenzuwirken und das öffentliche Kanalnetz nicht zu überlasten. Das Bauvorhaben wird in Anlehnung an die geltenden Passivhaus-Standards geplant und es wird eine Silber-Zertifizierung nach BNB-Zielvorgaben angestrebt. Damit bietet sich mit dem Entwurf, neben den Aspekten an modernen Lernformen und der Berücksichtigung von individuellen Belangen sowie der Inklusionsmöglichkeiten, auch die Möglichkeit eines nachhaltigen Gebäudes.