Stadthalle Karlsruhe – Modernisierung
Kernsanierung der Stadthalle Karlsruhe
Bauherr
Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Karlsruhe
Ort
Am Festplatz 4, 76137 Karlsruhe
Leistungen
- Architektur
- Technische Ausrüstung (ab 2/2021)
Die Stadthalle mit ca. 14.000 qm Nutzfläche ist ein wichtiger Baustein der städtischen Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, die mit ihrer Gesamtkapazität von Flächen und Angeboten zu den größten Anbietern in Deutschland gehört. In der Stadthalle werden für Veranstalter hochattraktive Möglichkeiten bereitgestellt: insgesamt 4.000 Besucher:innen können in großzügigen ringförmigen Foyerflächen, fünf unterschiedlich großen Sälen, vielen weiteren Kongress- und Seminarräumen, Künstlergarderoben, Dolmetscherarbeitsplätzen, Pressezentrum, Großküche für Catering und vieles mehr aufwarten. Direkt angekoppelt ist ein Hotel, dass man über eine wettergeschützte Glas-Panoramabrücke erreichen kann. Dieses besondere Angebot ermöglicht eine hohe Flächenkombinatorik für vielfältige Veranstaltungsarten wie Messen, Kongresse, Konzerte, Feiern, Parteitage, Versammlungen, Kulturveranstaltungen aller Art und Größe und vieles mehr.
Ursprünglich wurde die Stadthalle am Festplatz 1915 nach den Entwürfen von Curjel und Moser umgesetzt. Nach den Plänen des Architekten Herman Rotermund wurde von 1979-1985 an diese Stelle ein Neubau errichtet, der die Säulenkolonnade des Süd-Haupteingangsbereiches vom Vorgängergebäude übernahm.
2013-2016 gab es vielfältige Überlegungen zur Neudefinition und zur grundsätzlichen Modernisierung des Bauwerks. Hier arbeiteten parallel zwei Planungsteams Ideen und Lösungsansätze aus (netzwerkarchitekten und Rossmann und Partner). Auf deren Basis wurde in einem öffentlichen Vergabewettbewerb 2016 ein erfahrenes und leistungsfähiges Architekturbüro gesucht. SSP bekam den Zuschlag und hatte von da an die Aufgabe im Rahmen einer umfassenden Kernsanierung die Erneuerung des Designs, der Haustechnik sowie die Erfüllung von Brandschutz, Bauphysik, Raumakustik, Licht-, Veranstaltungs- und Medientechnik zu integrieren. Zusätzlich kam die Anforderung hinzu, ein nachhaltiges und weitgehend energieautonomes Gebäude zu entwickeln.
Der Entwurf der Bestandstransformation von SSP 2016-2019 war grundsätzlich. Auch wenn Rohbau und Fassade blieben, so wurde doch fast jedes Bauteil im Innern in die Hand genommen und in größeren Teilen erneuert und verändert, ohne jedoch die ursprüngliche Stärke und Kraft des Gebäudes zu vernachlässigen oder zu übergehen. Das nun helle und lichtdurchflutete Ringfoyer wird ergänzt durch den Mittelblock der übereinander geschichteten Säle.
Diesen verleiht die neue Architektur ein individuelles Erscheinungsbild sowie eine besondere Raumakustik, mit und ohne Audiounterstützung.
Der Brahmssaal mit 1.800 Sitzplätzen und seiner interessanten Licht-Schuppendecke, angelehnt an die Idee des griechischen antiken Foren-Theaters mit seinen Stufen und Erschließungsgängen, dem Weinbrennersaal mit bis zu 1.100 Besucher:innen und seinem „Firmament“ aus runden Großflächenleuchten sowie Akustikelementen, die alle möglichen Lichtszenarien und -atmosphären ermöglichen, sowie der freundliche Thomasaal mit bis zu 550 Besucher:innen im Untergeschoß bilden die besonderen High-Lights. Als Abrundung des Gesamtkonzeptes dient die Umsetzung einiger neuer Nachhaltigkeitskriterien des SSP-Labels „GreytoGreen®“: Auf einem Gründach stehen nun PV-Anlagen für die Deckung des Strombedarfs und im Umfeld des Gebäudes sorgen sieben Geothermie-Brunnen für eine regenerative Wärme- und Kälteversorgung. Mit der Fertigstellung 2025 kann die Zukunft der neuen Stadthalle beginnen!